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Eine Nation, „una di memorie, di sangue e di cor“? Das antike Sizilien und die Magna Graecia in der italienischen Altertumsforschung des 19. Jahrhunderts

Eine Nation, „una di memorie, di sangue e di cor“? Das antike Sizilien und die Magna Graecia in... ZusammenfassungDer Aufsatz behandelt die nationalistische Vereinnahmung der antiken Geschichte Italiens in den Schriften von Gelehrten und Historikern des 19. Jahrhunderts, die auf der Suche nach den Ursprüngen der italienischen Nation und damit der Fundierung einer überregionalen Identität in den antiken Kulturen der Halbinsel waren. Während die Forschung zur neuzeitlichen Ursprungsrhetorik die nationalen Identifikationsmythen (Rom, Etrusker, italische Völker) und ihre ideologischen Komponenten umfassend untersucht hat, befasst sich dieser Beitrag mit der neuzeitlichen Darstellung der griechischen Vergangenheit Süditaliens, deren Zugehörigkeit zur Geschichte des Nationalstaates bis in die Zeit nach der Vereinigung aufgrund der nicht einheimischen Herkunft der Siedler problematisch blieb. In dem Aufsatz werden zwei neuzeitliche Diskurse über die griechische Ansiedlung in Magna Graecia und auf Sizilien unterschieden: der Ausgrenzungs- und der Integrationsdiskurs. Während Ersterer die Griechen als Fremdvölker und Invasoren versteht, begründet Letzterer die Identität der südlichen Regionen und ihre Anbindung an die Nation mit der kulturellen Bedeutung ihrer griechischen Vergangenheit. Der Beitrag beleuchtet dabei insbesondere die ideologischen Implikationen der Forschung von Ettore Pais und stellt die Kontinuitätslinien zwischen dem Antiquarianismus und der Altertumswissenschaft des 19. Jahrhunderts heraus. http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Zeitschrift de Gruyter

Eine Nation, „una di memorie, di sangue e di cor“? Das antike Sizilien und die Magna Graecia in der italienischen Altertumsforschung des 19. Jahrhunderts

Historische Zeitschrift , Volume 314 (2): 29 – Apr 1, 2022

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2022 Walter de Gruyter, Berlin/Boston
ISSN
2196-680X
eISSN
2196-680X
DOI
10.1515/hzhz-2022-0007
Publisher site
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Abstract

ZusammenfassungDer Aufsatz behandelt die nationalistische Vereinnahmung der antiken Geschichte Italiens in den Schriften von Gelehrten und Historikern des 19. Jahrhunderts, die auf der Suche nach den Ursprüngen der italienischen Nation und damit der Fundierung einer überregionalen Identität in den antiken Kulturen der Halbinsel waren. Während die Forschung zur neuzeitlichen Ursprungsrhetorik die nationalen Identifikationsmythen (Rom, Etrusker, italische Völker) und ihre ideologischen Komponenten umfassend untersucht hat, befasst sich dieser Beitrag mit der neuzeitlichen Darstellung der griechischen Vergangenheit Süditaliens, deren Zugehörigkeit zur Geschichte des Nationalstaates bis in die Zeit nach der Vereinigung aufgrund der nicht einheimischen Herkunft der Siedler problematisch blieb. In dem Aufsatz werden zwei neuzeitliche Diskurse über die griechische Ansiedlung in Magna Graecia und auf Sizilien unterschieden: der Ausgrenzungs- und der Integrationsdiskurs. Während Ersterer die Griechen als Fremdvölker und Invasoren versteht, begründet Letzterer die Identität der südlichen Regionen und ihre Anbindung an die Nation mit der kulturellen Bedeutung ihrer griechischen Vergangenheit. Der Beitrag beleuchtet dabei insbesondere die ideologischen Implikationen der Forschung von Ettore Pais und stellt die Kontinuitätslinien zwischen dem Antiquarianismus und der Altertumswissenschaft des 19. Jahrhunderts heraus.

Journal

Historische Zeitschriftde Gruyter

Published: Apr 1, 2022

Keywords: Italien; Nationsbildung; antike Vergangenheit; Italy; nation building; ancient past

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