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Editorial

Editorial Landwirtschaftsstile Will man dem expertendiskurs über den Agrarstrukturwandel in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts glauben schenken, oder, was Historikerinnen vielleicht näher liegt, der Diagnose namhafter Vertreter unseres und verwandter Fächer, so war dies die epoche des ,,untergangs des Bauerntums" ­ ,,der dramatischste und weitreichendste soziale Wandel [...], der uns für immer von der Welt der Vergangenheit getrennt hat."1 ein Ausflug aufs land oder ein Blick in rezente Agrarstatistiken hat demgegenüber einige Überraschungen zu bieten. laut eurostAt sind nur 4,4% der 7,3 millionen landwirtschaftlichen Betriebe in der europäischen union (eu-27) im Besitz juristischer personen oder werden von managern geleitet, und lediglich 7,4% aller Betriebe beschäftigen dauerhaft nicht-familiäre Arbeitskräfte, die 11% aller in der landwirtschaft Beschäftigten ausmachen.2 gewiss, die Veränderungen der europäischen landwirtschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ­ der zum teil dramatische rückgang der Betriebszahlen und der in diesem sektor Beschäftigten; die ungeahnten produktivitätssteigerungen; die rasche motorisierung, die zur trennung von landbau und Viehzucht geführt hat; der einsatz chemischer Hilfsmittel mit den bekannten ökologischen Konsequenzen ­ waren so weit reichend und tief greifend, dass man mit Fug und recht von einer Agrarrevolution sprechen kann, die alles, was vorher in diesem sektor passiert ist, die neolithische revolution http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2012 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha.2012.20.3.273
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Abstract

Landwirtschaftsstile Will man dem expertendiskurs über den Agrarstrukturwandel in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts glauben schenken, oder, was Historikerinnen vielleicht näher liegt, der Diagnose namhafter Vertreter unseres und verwandter Fächer, so war dies die epoche des ,,untergangs des Bauerntums" ­ ,,der dramatischste und weitreichendste soziale Wandel [...], der uns für immer von der Welt der Vergangenheit getrennt hat."1 ein Ausflug aufs land oder ein Blick in rezente Agrarstatistiken hat demgegenüber einige Überraschungen zu bieten. laut eurostAt sind nur 4,4% der 7,3 millionen landwirtschaftlichen Betriebe in der europäischen union (eu-27) im Besitz juristischer personen oder werden von managern geleitet, und lediglich 7,4% aller Betriebe beschäftigen dauerhaft nicht-familiäre Arbeitskräfte, die 11% aller in der landwirtschaft Beschäftigten ausmachen.2 gewiss, die Veränderungen der europäischen landwirtschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ­ der zum teil dramatische rückgang der Betriebszahlen und der in diesem sektor Beschäftigten; die ungeahnten produktivitätssteigerungen; die rasche motorisierung, die zur trennung von landbau und Viehzucht geführt hat; der einsatz chemischer Hilfsmittel mit den bekannten ökologischen Konsequenzen ­ waren so weit reichend und tief greifend, dass man mit Fug und recht von einer Agrarrevolution sprechen kann, die alles, was vorher in diesem sektor passiert ist, die neolithische revolution

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Dec 1, 2012

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