Get 20M+ Full-Text Papers For Less Than $1.50/day. Start a 14-Day Trial for You or Your Team.

Learn More →

Editorial

Editorial Materielle Kultur ist kein neues thema der Historischen Anthropologie.1 Die theoretischen Wurzeln ihrer Historisierung gehen bis in das 19. Jahrhundert zurück und im 20. Jahrhundert erfuhr die geschichte der Materialität, der Dinge, objekte und Artefakte bereits mehrere Konjunkturen. Allerdings war ein großteil der erforschung des Materiellen lange Zeit an bestimmte nationale wie disziplinäre räume gebunden. Die Frequenz und Kontinuität, mit der spätestens seit den frühen 1980er Jahren im angloamerikanischen und zum teil auch französischen Forschungsdiskurs zu materieller Kultur gearbeitet wird, stehen in einem sehr asymmetrischen Verhältnis zu den lange vorherrschenden Forschungstendenzen des deutschsprachigen raumes.2 in der deutschen geschichtswissenschaft spielten materielle Kulturen bis vor etwa 15 Jahren eine vergleichsweise geringe rolle und blieben im Wesentlichen ein Feld von nachbardisziplinen wie Volkskunde/Kulturanthropologie, ethnologie, Kunstoder Wissenschaftsgeschichte. Wenn gegenwärtig vielfach ein ,,material turn" verkündet wird, gilt es, sich diese historiographischen und forschungsgeschichtlichen Kontinuitäten und Diskontinuitäten ins gedächtnis zu rufen, um einerseits besser die eigenart und Dimension einer ,Wende`-Diagnose einschätzen zu können, andererseits die entwicklungen im historisch-anthropologischen Zugang zur Materialität transparenter zu machen.3 Die Beiträge dieses themenschwerpunktes entstanden aus einer sektion auf dem 50. Deutschen Historikertag in göttingen 2014. ihr verbindender Zugang ist mit dem Begriff ,,Materialität" sehr weit gefasst und basiert auch http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

Loading next page...
 
/lp/de-gruyter/editorial-BT0qWL5Kc2

References

References for this paper are not available at this time. We will be adding them shortly, thank you for your patience.

Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2015 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha-2015-0302
Publisher site
See Article on Publisher Site

Abstract

Materielle Kultur ist kein neues thema der Historischen Anthropologie.1 Die theoretischen Wurzeln ihrer Historisierung gehen bis in das 19. Jahrhundert zurück und im 20. Jahrhundert erfuhr die geschichte der Materialität, der Dinge, objekte und Artefakte bereits mehrere Konjunkturen. Allerdings war ein großteil der erforschung des Materiellen lange Zeit an bestimmte nationale wie disziplinäre räume gebunden. Die Frequenz und Kontinuität, mit der spätestens seit den frühen 1980er Jahren im angloamerikanischen und zum teil auch französischen Forschungsdiskurs zu materieller Kultur gearbeitet wird, stehen in einem sehr asymmetrischen Verhältnis zu den lange vorherrschenden Forschungstendenzen des deutschsprachigen raumes.2 in der deutschen geschichtswissenschaft spielten materielle Kulturen bis vor etwa 15 Jahren eine vergleichsweise geringe rolle und blieben im Wesentlichen ein Feld von nachbardisziplinen wie Volkskunde/Kulturanthropologie, ethnologie, Kunstoder Wissenschaftsgeschichte. Wenn gegenwärtig vielfach ein ,,material turn" verkündet wird, gilt es, sich diese historiographischen und forschungsgeschichtlichen Kontinuitäten und Diskontinuitäten ins gedächtnis zu rufen, um einerseits besser die eigenart und Dimension einer ,Wende`-Diagnose einschätzen zu können, andererseits die entwicklungen im historisch-anthropologischen Zugang zur Materialität transparenter zu machen.3 Die Beiträge dieses themenschwerpunktes entstanden aus einer sektion auf dem 50. Deutschen Historikertag in göttingen 2014. ihr verbindender Zugang ist mit dem Begriff ,,Materialität" sehr weit gefasst und basiert auch

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Dec 1, 2015

There are no references for this article.