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Die Suche nach mehr Sinn. Lexikalischer Wandel durch Remotivierung

Die Suche nach mehr Sinn. Lexikalischer Wandel durch Remotivierung 1Aufriss des Forschungsanliegens im Kontext des ForschungsstandsEine der Hauptströmungen systemischen sprachlichen Wandels stellen automatische Prozesse dar, die man – noch unscharf – als „Abschwächungen“ bezeichnen könnte. In Form der sogenannten Grammatikalisierung überschreiten sie die Grenze zwischen Lexik und Grammatik. Innerhalb der Lexik selbst sind sie als Kräfte sogenannter Lexikalisierung und Idiomatisierung wirksam. Ferner werden sprachliche Äußerungen zunächst in ihrer kontextunabhängigen Bedeutung dekodiert. Im Gebrauch jedoch verlassen sie diese systemische Sphäre und werden nach ihrer kontextabhängigen Bedeutung und ihrem illokutionären Gehalt interpretiert. Diese Normalzustände und -prozesse sind breit erforscht und haben viel Literatur zu den Themen Grammatikalisierung, Lexikalisierung, propositionale Semantik und Illokution hervorgebracht.Seit den 1980er Jahren erfuhr die Grammatikalisierungsforschung enormen Aufschwung (vgl. Fischer, Norde & Perridon 2004 a: VII) und genießt andauerndes Interesse, was nicht zuletzt Lehmanns Thoughts on grammaticalization – A programmatic sketch (1982), ihrer Neuauflage aus dem Jahre 1995 sowie themeneinschlägigen Aufsätzen desselben Autors von 1989, 2002 oder 2004 zu verdanken ist. Eine Reihe von Monographien, Sammelbänden und Aufsätzen (hierzu Fischer, Norde & Perridon 2004 b: 1), so etwa Traugott & Heine (1991), Hopper & Traugott (1993), Haspelmath (1999), Wischer & Diewald (2002), Diewald (2004, 2008) oder Stolz (2008), beleuchten die Grammatikalisierung aus verschiedenen Perspektiven. – Lexikalisierung ist http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte de Gruyter

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
ISSN
1869-7046
eISSN
1869-7046
DOI
10.1515/jbgsg-2017-0006
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Abstract

1Aufriss des Forschungsanliegens im Kontext des ForschungsstandsEine der Hauptströmungen systemischen sprachlichen Wandels stellen automatische Prozesse dar, die man – noch unscharf – als „Abschwächungen“ bezeichnen könnte. In Form der sogenannten Grammatikalisierung überschreiten sie die Grenze zwischen Lexik und Grammatik. Innerhalb der Lexik selbst sind sie als Kräfte sogenannter Lexikalisierung und Idiomatisierung wirksam. Ferner werden sprachliche Äußerungen zunächst in ihrer kontextunabhängigen Bedeutung dekodiert. Im Gebrauch jedoch verlassen sie diese systemische Sphäre und werden nach ihrer kontextabhängigen Bedeutung und ihrem illokutionären Gehalt interpretiert. Diese Normalzustände und -prozesse sind breit erforscht und haben viel Literatur zu den Themen Grammatikalisierung, Lexikalisierung, propositionale Semantik und Illokution hervorgebracht.Seit den 1980er Jahren erfuhr die Grammatikalisierungsforschung enormen Aufschwung (vgl. Fischer, Norde & Perridon 2004 a: VII) und genießt andauerndes Interesse, was nicht zuletzt Lehmanns Thoughts on grammaticalization – A programmatic sketch (1982), ihrer Neuauflage aus dem Jahre 1995 sowie themeneinschlägigen Aufsätzen desselben Autors von 1989, 2002 oder 2004 zu verdanken ist. Eine Reihe von Monographien, Sammelbänden und Aufsätzen (hierzu Fischer, Norde & Perridon 2004 b: 1), so etwa Traugott & Heine (1991), Hopper & Traugott (1993), Haspelmath (1999), Wischer & Diewald (2002), Diewald (2004, 2008) oder Stolz (2008), beleuchten die Grammatikalisierung aus verschiedenen Perspektiven. – Lexikalisierung ist

Journal

Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichtede Gruyter

Published: Aug 18, 2017

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