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Die soziale Seite des Evangelikalismus

Die soziale Seite des Evangelikalismus Thema: Evangelikale Praxis – Außen- und Innenansichten Das lange Ringen um ein transformatives Verständnis des Evangeliums Tobias Faix Überblick Fragt man nach den zentralen Merkmalen des Evangelikalismus, dann fallen schnell Worte wie Bekehrung, Biblizismus oder Weltmission; soziales Engagement oder Diakonie werden selten erwähnt. Aber spiegelt dies die Realität angemessen wider? In diesem Beitrag möchte ich das lange Ringen innerhalb der evangelikalen Bewegung der letzten Jahrzehnte anhand der großen Lausanner Kongresse nachzeichnen und anhand der Micha Initiative beispielhaft aufzeigen, dass es eine vitale sozialdiakonische Strömung inmitten des weltweiten und deutschsprachigen Evangelikalismus gibt. 1. Geschichtliche Entstehung: Die theologische Polarisierung der 1960er Jahre Wollen wir der Frage nach der sozialen Seite des Evangelikalismus nachgehen, müssen wir uns zunächst der Entstehungsgeschichte zuwenden. Die Begrifflichkeit evangelikal gibt es in ihrer heutigen Bedeutung seit den 1960er Jahren und sie ist unmittelbar mit dem Namen Billy Graham verbunden. Er organisierte 1966 in Berlin einen internationalen Weltmissions- kongress, um die weltweiten Evangelisationsbemühungen zu stärken. Auf diesem Kongress wurde immer wieder von »evangelical« gesprochen. In den Übersetzungen wurde dies mit »evangelikal« übersetzt und nicht mit »evangelisch«, was durchaus auch möglich gewesen wäre. In den Folgejahren bürgerte sich zusehends das Wort evangelikal im deutschen Sprach- gebrauch ein. Dabei bezeichnete http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Praktische Theologie de Gruyter

Die soziale Seite des Evangelikalismus

Praktische Theologie , Volume 57 (3): 6 – Aug 1, 2022

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2022 by Gütersloher Verlagshaus
ISSN
0946-3518
eISSN
2198-0462
DOI
10.14315/prth-2022-570307
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Abstract

Thema: Evangelikale Praxis – Außen- und Innenansichten Das lange Ringen um ein transformatives Verständnis des Evangeliums Tobias Faix Überblick Fragt man nach den zentralen Merkmalen des Evangelikalismus, dann fallen schnell Worte wie Bekehrung, Biblizismus oder Weltmission; soziales Engagement oder Diakonie werden selten erwähnt. Aber spiegelt dies die Realität angemessen wider? In diesem Beitrag möchte ich das lange Ringen innerhalb der evangelikalen Bewegung der letzten Jahrzehnte anhand der großen Lausanner Kongresse nachzeichnen und anhand der Micha Initiative beispielhaft aufzeigen, dass es eine vitale sozialdiakonische Strömung inmitten des weltweiten und deutschsprachigen Evangelikalismus gibt. 1. Geschichtliche Entstehung: Die theologische Polarisierung der 1960er Jahre Wollen wir der Frage nach der sozialen Seite des Evangelikalismus nachgehen, müssen wir uns zunächst der Entstehungsgeschichte zuwenden. Die Begrifflichkeit evangelikal gibt es in ihrer heutigen Bedeutung seit den 1960er Jahren und sie ist unmittelbar mit dem Namen Billy Graham verbunden. Er organisierte 1966 in Berlin einen internationalen Weltmissions- kongress, um die weltweiten Evangelisationsbemühungen zu stärken. Auf diesem Kongress wurde immer wieder von »evangelical« gesprochen. In den Übersetzungen wurde dies mit »evangelikal« übersetzt und nicht mit »evangelisch«, was durchaus auch möglich gewesen wäre. In den Folgejahren bürgerte sich zusehends das Wort evangelikal im deutschen Sprach- gebrauch ein. Dabei bezeichnete

Journal

Praktische Theologiede Gruyter

Published: Aug 1, 2022

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