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Die in sich gebrochene Heroisierung

Die in sich gebrochene Heroisierung Ein geschichtstheoretischer Versuch zum Menschenbild in der Kunst der DDR von 1. Kunst! Ist es Kunst? Auch wer sich gegenwärtig in eher historischer Absicht mit der Kunst aus der ehemaligen DDR befaßt, muß zur Kenntnis nehmen, daß seit einiger Zeit ein neuer Streit um den künstlerischen Wert dieser Bilder ausgebrochen ist. Unumstritten waren sie nie, aber aus sicherer Distanz, als Kunst eines anderen Gesellschaftssystems, zogen sie seit den 70er Jahren ein gewisses Interesse auf sich. Nun sind sie hautnah da und beanspruchen, als ein Teil der deutschen Nachkriegskunst anerkannt zu werden. Sinnfällig dafür ist ihr Einrücken in die Berliner Nationalgalerie. Nun gehen die Leidenschaften hoch; Norm steht gegen Norm, Kunstauffassung gegen Kunstauffassung. War es recht, Kunst aus der DDR dort zu hängen, und wenn, mußte man vornehmlich auf die Bilder der ,,Viererbande" (Sitte, Tübke, Heisig und Mattheuer) zurückgreifen? Ist die deutsche Kunst im ,,Reißverschlußverfahren" zu vereinigen? ,,Sitte hakt sich bei Klapheck unter und Tübke bei Vostell: Ist doch alles deutsche Wertarbeit! Aber nein, die Nationalgalerie in Berlin macht es natürlich international: Heisig wird bei Tápies eingeklinkt und Giebe bei Bacon." Andreas Hünecke sieht in der neuen Hängung der Nationalgalerie einen äußerst einseitigen, kunstpolitischen Akt: das, was schon zu http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

Die in sich gebrochene Heroisierung

Historische Anthropologie , Volume 2 (3) – Dec 1, 1994

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 1994 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha.1994.2.3.442
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Abstract

Ein geschichtstheoretischer Versuch zum Menschenbild in der Kunst der DDR von 1. Kunst! Ist es Kunst? Auch wer sich gegenwärtig in eher historischer Absicht mit der Kunst aus der ehemaligen DDR befaßt, muß zur Kenntnis nehmen, daß seit einiger Zeit ein neuer Streit um den künstlerischen Wert dieser Bilder ausgebrochen ist. Unumstritten waren sie nie, aber aus sicherer Distanz, als Kunst eines anderen Gesellschaftssystems, zogen sie seit den 70er Jahren ein gewisses Interesse auf sich. Nun sind sie hautnah da und beanspruchen, als ein Teil der deutschen Nachkriegskunst anerkannt zu werden. Sinnfällig dafür ist ihr Einrücken in die Berliner Nationalgalerie. Nun gehen die Leidenschaften hoch; Norm steht gegen Norm, Kunstauffassung gegen Kunstauffassung. War es recht, Kunst aus der DDR dort zu hängen, und wenn, mußte man vornehmlich auf die Bilder der ,,Viererbande" (Sitte, Tübke, Heisig und Mattheuer) zurückgreifen? Ist die deutsche Kunst im ,,Reißverschlußverfahren" zu vereinigen? ,,Sitte hakt sich bei Klapheck unter und Tübke bei Vostell: Ist doch alles deutsche Wertarbeit! Aber nein, die Nationalgalerie in Berlin macht es natürlich international: Heisig wird bei Tápies eingeklinkt und Giebe bei Bacon." Andreas Hünecke sieht in der neuen Hängung der Nationalgalerie einen äußerst einseitigen, kunstpolitischen Akt: das, was schon zu

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Dec 1, 1994

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