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Die Entführung der Miss Stone: Der Balkan im Blickfeld der westlichen Welt

Die Entführung der Miss Stone: Der Balkan im Blickfeld der westlichen Welt Die Entführung der Miss Stone: Der Balkan im Blickfeld der westlichen Welt von Nada Boskovska Im Spätsommer 1901 spielte sich im makedonischen Grenzgebiet des Osmanischen Reiches zu Bulgarien die spektakuläre Entführung einer amerikanischen Missionarin ab. Das Geschehen, das als die ,,Miss Stone Affäre" die Öffentlichkeit in Europa und den USA über längere Zeit in Atem halten sollte, eignet sich hervorragend als Beispiel dafür, wie sich historische Entwicklungen in einem einzelnen Ereignis bündeln können, das dann seinerseits geschichtswirksam wird. Die Entführung hing unmittelbar mit der politischen und sozialen Situation in Makedonien zusammen; sie tangierte die internationalen Beziehungen und die Tätigkeit übernationaler kirchlicher Organisationen. Darüber hinaus ist sie ein Teil der Geschichte von Befreiungs- und Aufstandsbewegungen und ein frühes Beispiel für politisch motivierte Entführungen und Geiselnahmen, die im 20. Jahrhundert beträchtliche Bedeutung erlangen sollten. Die ,,Affäre" entwickelte sich in einer Zeit, die aufgrund verschiedener Faktoren, nicht zuletzt infolge übertragungs- und reproduktionstechnischer Innovationen, das Entstehen der Massenpresse erlebte,1 auch zu einem Medienereignis, das dem Geschehen in einer ansonsten kaum bekannten europäischen Randregion in den USA und Europa transnationale Beachtung verlieh und letztlich zur Verfestigung negativer Stereotypen über den Balkan erheblich beitrug. Über die Geschehnisse liegen Berichte von den Entführern wie von http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

Die Entführung der Miss Stone: Der Balkan im Blickfeld der westlichen Welt

Historische Anthropologie , Volume 16 (3) – Dec 1, 2008

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2008 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha.2008.16.3.420
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Abstract

Die Entführung der Miss Stone: Der Balkan im Blickfeld der westlichen Welt von Nada Boskovska Im Spätsommer 1901 spielte sich im makedonischen Grenzgebiet des Osmanischen Reiches zu Bulgarien die spektakuläre Entführung einer amerikanischen Missionarin ab. Das Geschehen, das als die ,,Miss Stone Affäre" die Öffentlichkeit in Europa und den USA über längere Zeit in Atem halten sollte, eignet sich hervorragend als Beispiel dafür, wie sich historische Entwicklungen in einem einzelnen Ereignis bündeln können, das dann seinerseits geschichtswirksam wird. Die Entführung hing unmittelbar mit der politischen und sozialen Situation in Makedonien zusammen; sie tangierte die internationalen Beziehungen und die Tätigkeit übernationaler kirchlicher Organisationen. Darüber hinaus ist sie ein Teil der Geschichte von Befreiungs- und Aufstandsbewegungen und ein frühes Beispiel für politisch motivierte Entführungen und Geiselnahmen, die im 20. Jahrhundert beträchtliche Bedeutung erlangen sollten. Die ,,Affäre" entwickelte sich in einer Zeit, die aufgrund verschiedener Faktoren, nicht zuletzt infolge übertragungs- und reproduktionstechnischer Innovationen, das Entstehen der Massenpresse erlebte,1 auch zu einem Medienereignis, das dem Geschehen in einer ansonsten kaum bekannten europäischen Randregion in den USA und Europa transnationale Beachtung verlieh und letztlich zur Verfestigung negativer Stereotypen über den Balkan erheblich beitrug. Über die Geschehnisse liegen Berichte von den Entführern wie von

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Dec 1, 2008

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