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Die Bewertung des Niederdeutschen in Johann Bödikers ‚Grundsätzen‘

Die Bewertung des Niederdeutschen in Johann Bödikers ‚Grundsätzen‘ 1 1 Einleitung In diesem Beitrag sollen mehrere Ausgaben von Johann Bödikers Grammatik daraufhin untersucht werden, in welchem Ausmaß und auf welche Weise in ihnen nd. Phänomene diskutiert werden. Dieses erstmals 1690 publizierte Werk hat bekanntlich bei der Fundierung der dt. Hochsprache einigen Einfluss ausgeübt.2 Und gerade angesichts der Tatsache, dass sie über einen recht langen Zeitraum in verschiedenen Bearbeitungen wirkte, kann sie als ein interessanter ,Zeitzeuge` der Auseinandersetzung mit dem Nd. gewertet werden. Es ist ebenso naheliegend wie üblich, Bödikers Grammatik im Kontext der Standardisierung des Deutschen, also der Etablierung der dt. Standardsprache, zu betrachten. In Bezug auf die Frage, welche Faktoren diesen Etablierungsprozess initiierten oder zumindest beförderten, gibt es verschiedene Antworten. So wurde etwa auf die einigende Wirkung der Verwaltungs- und Kanzleisprache hingewiesen (Burdach u.a.), des Weiteren auf die Rolle der Schule (etwa Müller 1882), auf den Buchdruck (etwa Giesecke 1991), auf den geistesgeschichtlichen Hintergrund der Aufklärung u.a. Eine kritischere Akzentuierung findet sich beispielsweise bei v. Polenz (1994, 135), wenn er diesen Prozess als ,bildungssprachlich-elitären Weg` sowie als ,,geschichtsträchtige Sprachideologie" charakterisiert. Unabhängig von der Frage nach den Ursachen lässt sich konstatieren, dass die Standardisierungsbemühungen ganz zentral an Konzepte anknüpften, die bereits in der antiken Rhetorik entwickelt http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte de Gruyter

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2015 by the
ISSN
1869-7038
eISSN
1869-7046
DOI
10.1515/jbgsg-2015-0020
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Abstract

1 1 Einleitung In diesem Beitrag sollen mehrere Ausgaben von Johann Bödikers Grammatik daraufhin untersucht werden, in welchem Ausmaß und auf welche Weise in ihnen nd. Phänomene diskutiert werden. Dieses erstmals 1690 publizierte Werk hat bekanntlich bei der Fundierung der dt. Hochsprache einigen Einfluss ausgeübt.2 Und gerade angesichts der Tatsache, dass sie über einen recht langen Zeitraum in verschiedenen Bearbeitungen wirkte, kann sie als ein interessanter ,Zeitzeuge` der Auseinandersetzung mit dem Nd. gewertet werden. Es ist ebenso naheliegend wie üblich, Bödikers Grammatik im Kontext der Standardisierung des Deutschen, also der Etablierung der dt. Standardsprache, zu betrachten. In Bezug auf die Frage, welche Faktoren diesen Etablierungsprozess initiierten oder zumindest beförderten, gibt es verschiedene Antworten. So wurde etwa auf die einigende Wirkung der Verwaltungs- und Kanzleisprache hingewiesen (Burdach u.a.), des Weiteren auf die Rolle der Schule (etwa Müller 1882), auf den Buchdruck (etwa Giesecke 1991), auf den geistesgeschichtlichen Hintergrund der Aufklärung u.a. Eine kritischere Akzentuierung findet sich beispielsweise bei v. Polenz (1994, 135), wenn er diesen Prozess als ,bildungssprachlich-elitären Weg` sowie als ,,geschichtsträchtige Sprachideologie" charakterisiert. Unabhängig von der Frage nach den Ursachen lässt sich konstatieren, dass die Standardisierungsbemühungen ganz zentral an Konzepte anknüpften, die bereits in der antiken Rhetorik entwickelt

Journal

Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichtede Gruyter

Published: Nov 13, 2015

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