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Deutsch in hebräischen Lettern. Ein Kommentar

Deutsch in hebräischen Lettern. Ein Kommentar ASCHKENAS – Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden 18/19 2008/2009, H. 2 Steven M. Lowenstein Deutsch in hebräischen Lettern Ein Kommentar Thomas Kollatz beschäftigt sich mit einem auf den ersten Blick eindeutigen Phänomen – der Verwendung hebräischer Schrift zur Darstellung hochdeutscher Texte – und diskutiert die weitreichenden Implikationen dieser typographischen Praxis. Das Schreiben deutscher Texte in hebräischen Lettern richtete sich an ein spezifisches Publikum, schloss mögliche Leser sowohl ein als auch aus. Kollatz zeigt nicht nur, inwiefern Deutsch in hebräischer Schrift einen Bruch mit dem früheren Gebrauch des Jiddischen darstellt, sondern lässt auch erkennen, inwieweit es neue Einstellungen zum Hebräischen als Wissenschaftssprache und zum Deutschen in gotischer oder lateinischer Schrift als einer vornehmlich einem nichtjüdischen Publikum zugänglichen Textform reflektiert. Die Thesen sind klar formuliert und helfen, die Stellung dieser Schreibform ›zwischen Sprachen‹ – zwischen Hebräisch, Jiddisch und Deutsch in deutscher Normalschrift – zu verstehen. Zwar stimme ich vielem zu, was über die Besonderheiten des Deutschen in hebräischer Typographie gesagt wird, doch halte ich dessen Dynamik zwischen Sprachen für weit komplexer als dargestellt. Die Vorstellung von frei ihre Schriftform und -sprache als strategisches Hilfsmittel zur Wahl der Leserschaft nutzenden Autoren, »einen strategischen, am jeweiligen Adressatenkreis orientierten Gebrauch von http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Aschkenas de Gruyter

Deutsch in hebräischen Lettern. Ein Kommentar

Aschkenas , Volume (2) – Dec 1, 2010

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References (1)

Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2010 by the
ISSN
1016-4987
eISSN
1865-9438
DOI
10.1515/asch.2009.023
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Abstract

ASCHKENAS – Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden 18/19 2008/2009, H. 2 Steven M. Lowenstein Deutsch in hebräischen Lettern Ein Kommentar Thomas Kollatz beschäftigt sich mit einem auf den ersten Blick eindeutigen Phänomen – der Verwendung hebräischer Schrift zur Darstellung hochdeutscher Texte – und diskutiert die weitreichenden Implikationen dieser typographischen Praxis. Das Schreiben deutscher Texte in hebräischen Lettern richtete sich an ein spezifisches Publikum, schloss mögliche Leser sowohl ein als auch aus. Kollatz zeigt nicht nur, inwiefern Deutsch in hebräischer Schrift einen Bruch mit dem früheren Gebrauch des Jiddischen darstellt, sondern lässt auch erkennen, inwieweit es neue Einstellungen zum Hebräischen als Wissenschaftssprache und zum Deutschen in gotischer oder lateinischer Schrift als einer vornehmlich einem nichtjüdischen Publikum zugänglichen Textform reflektiert. Die Thesen sind klar formuliert und helfen, die Stellung dieser Schreibform ›zwischen Sprachen‹ – zwischen Hebräisch, Jiddisch und Deutsch in deutscher Normalschrift – zu verstehen. Zwar stimme ich vielem zu, was über die Besonderheiten des Deutschen in hebräischer Typographie gesagt wird, doch halte ich dessen Dynamik zwischen Sprachen für weit komplexer als dargestellt. Die Vorstellung von frei ihre Schriftform und -sprache als strategisches Hilfsmittel zur Wahl der Leserschaft nutzenden Autoren, »einen strategischen, am jeweiligen Adressatenkreis orientierten Gebrauch von

Journal

Aschkenasde Gruyter

Published: Dec 1, 2010

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