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Der ungleiche Tausch zwischen Glaukos und Diomedes und die Kauf-Tausch-Kontroverse der römischen Rechtsschulen

Der ungleiche Tausch zwischen Glaukos und Diomedes und die Kauf-Tausch-Kontroverse der römischen... und die Kauf-Tausch-Kontroverse der römischen Rechtsschulen von Okko Behrends Darauf nun raubte Zeus der Kronide dem Glaukos jede Überlegung, so daß er mit Diomedes, dem Sohn des Tydeus, die Rüstungen tauschte. Homer, Ilias VI 234 1. Einführung in die Kauf-Tausch-Kontroverse Der Rüstungstausch zwischen Glaukos und Diomedes auf dem Schlachtfeld vor Troja, den Homer in der Ilias schildert, ist von Althistorikern als Beleg für eine überbietende Form des Schenkens, vergleichbar dem zeremoniellen Geschenketausch nordamerikanischer Indianerstämmen gewertet worden, der unter dem Namen Potlatch bekannt ist.1 In den Quellen des römischen Rechts dagegen bildet der Waffentausch das Paradigma des ungleichen Tausches. Als solcher erscheint er in der berühmten Kauf-Tausch-Kontroverse zwischen den beiden kaiserzeitlichen Rechtsschulen, den Sabinianern und Prokulianern. Und zwar geschieht dies in einer für die Prinzipien, die Herkunft und den Ausgang des rechtlichen Streits sehr lehrreichen Rolle. Das Verhalten des Glaukos wird von den siegreichen Prokulianern als Beweis dafür verwendet, daß allein der Geldkauf, da zur Preisbildung zwingend, dem entgeltlichen Güterverkehr eine hinreichende Rationalitätsgewähr gibt, während der Tausch wirtschaftlich unvernünftiges, einseitig fremdnütziges Verhalten begünstige. Die Sabinianer hatten dagegen eine Tradition vertreten, die umgekehrt im Tausch gerade wegen seiner prinzipiellen Fremdnützigkeit die Grundfigur des entgeltlichen Gütertausches sah und die folgerichtig an http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

Der ungleiche Tausch zwischen Glaukos und Diomedes und die Kauf-Tausch-Kontroverse der römischen Rechtsschulen

Historische Anthropologie , Volume 10 (2) – Dec 1, 2002

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2002 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha.2002.10.2.245
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Abstract

und die Kauf-Tausch-Kontroverse der römischen Rechtsschulen von Okko Behrends Darauf nun raubte Zeus der Kronide dem Glaukos jede Überlegung, so daß er mit Diomedes, dem Sohn des Tydeus, die Rüstungen tauschte. Homer, Ilias VI 234 1. Einführung in die Kauf-Tausch-Kontroverse Der Rüstungstausch zwischen Glaukos und Diomedes auf dem Schlachtfeld vor Troja, den Homer in der Ilias schildert, ist von Althistorikern als Beleg für eine überbietende Form des Schenkens, vergleichbar dem zeremoniellen Geschenketausch nordamerikanischer Indianerstämmen gewertet worden, der unter dem Namen Potlatch bekannt ist.1 In den Quellen des römischen Rechts dagegen bildet der Waffentausch das Paradigma des ungleichen Tausches. Als solcher erscheint er in der berühmten Kauf-Tausch-Kontroverse zwischen den beiden kaiserzeitlichen Rechtsschulen, den Sabinianern und Prokulianern. Und zwar geschieht dies in einer für die Prinzipien, die Herkunft und den Ausgang des rechtlichen Streits sehr lehrreichen Rolle. Das Verhalten des Glaukos wird von den siegreichen Prokulianern als Beweis dafür verwendet, daß allein der Geldkauf, da zur Preisbildung zwingend, dem entgeltlichen Güterverkehr eine hinreichende Rationalitätsgewähr gibt, während der Tausch wirtschaftlich unvernünftiges, einseitig fremdnütziges Verhalten begünstige. Die Sabinianer hatten dagegen eine Tradition vertreten, die umgekehrt im Tausch gerade wegen seiner prinzipiellen Fremdnützigkeit die Grundfigur des entgeltlichen Gütertausches sah und die folgerichtig an

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Dec 1, 2002

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