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Der Umgang mit dem Bösen in der Gefängnisseelsorge

Der Umgang mit dem Bösen in der Gefängnisseelsorge Thema: Das Böse Zwei Seelsorger im Gespräch Frank Stüfen/Willi Nafzger Überblick Gefängnisseelsorge versteht das Böse in ihrem Kontext als Beziehungsbegriff. Beziehungs- brüche entfalten sich nach mehreren Seiten und stören den Mitmenschen in seinem Wohl- ergehen und Wachstum. Um mit dem Bösen umgehen zu können, plädieren die beiden Seelsorgenden für eine tiefgehende Auseinandersetzung der Seelsorgeperson mit sich selbst, für Supervision und eine angemessene theologische Haltung. Das Böse lässt sich nicht nur beim Täter identifiziert, sondern auch im System des Justizvollzugs. Es werden im Gespräch theologische Prämissen, strafethische Konzepte, eine opferorientierte Perspektive und res- taurative Überlegungen gestreift. Stüfen: Ingolf Dalferth hat 2008 in seinem Buch Malum geschrieben: »Es gibt keinen, der nichts Böses erfahren würde. Aber wo es erfahren wird, wird weder Nichts noch ein bestimm- tes Etwas erfahren, sondern stets das, was ein Leben stört, schädigt, verletzt, entstellt, zerstört, was immer das sein mag. Es kann unzählig Verschiedenes und in jedem Leben konkret etwas anderes sein. Aber wo immer Böses geschieht, geschieht es […] als das, was einem Leben schadet, seine Wirklichkeit lädiert, seine Möglichkeiten einschränkt, seine Gefühle verletzt, seine Hoffnungen zerstört, seine Würde mit Füssen tritt. Deshalb, so lautet eine verbreitet vertretene und wohl begründete Vermutung der philosophischen und http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Praktische Theologie de Gruyter

Der Umgang mit dem Bösen in der Gefängnisseelsorge

Praktische Theologie , Volume 56 (2): 7 – May 1, 2021

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2021 by Gütersloher Verlagshaus
ISSN
0946-3518
eISSN
2198-0462
DOI
10.14315/prth-2021-560208
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Abstract

Thema: Das Böse Zwei Seelsorger im Gespräch Frank Stüfen/Willi Nafzger Überblick Gefängnisseelsorge versteht das Böse in ihrem Kontext als Beziehungsbegriff. Beziehungs- brüche entfalten sich nach mehreren Seiten und stören den Mitmenschen in seinem Wohl- ergehen und Wachstum. Um mit dem Bösen umgehen zu können, plädieren die beiden Seelsorgenden für eine tiefgehende Auseinandersetzung der Seelsorgeperson mit sich selbst, für Supervision und eine angemessene theologische Haltung. Das Böse lässt sich nicht nur beim Täter identifiziert, sondern auch im System des Justizvollzugs. Es werden im Gespräch theologische Prämissen, strafethische Konzepte, eine opferorientierte Perspektive und res- taurative Überlegungen gestreift. Stüfen: Ingolf Dalferth hat 2008 in seinem Buch Malum geschrieben: »Es gibt keinen, der nichts Böses erfahren würde. Aber wo es erfahren wird, wird weder Nichts noch ein bestimm- tes Etwas erfahren, sondern stets das, was ein Leben stört, schädigt, verletzt, entstellt, zerstört, was immer das sein mag. Es kann unzählig Verschiedenes und in jedem Leben konkret etwas anderes sein. Aber wo immer Böses geschieht, geschieht es […] als das, was einem Leben schadet, seine Wirklichkeit lädiert, seine Möglichkeiten einschränkt, seine Gefühle verletzt, seine Hoffnungen zerstört, seine Würde mit Füssen tritt. Deshalb, so lautet eine verbreitet vertretene und wohl begründete Vermutung der philosophischen und

Journal

Praktische Theologiede Gruyter

Published: May 1, 2021

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