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Der Kalte Krieg im Kopf

Der Kalte Krieg im Kopf Ein Fall von Schizophrenie und die Geschichte des Selbst in der sowjetischen Besatzungszone von Greg Eghigian Seit geraumer Zeit erkennen Mediziner und Wissenschaftler den Einfluß sozialer Kontexte auf die Beziehung zwischen Patient, Arzt und Krankheit. Insbesondere durch Phänomenologie und soziale Anthropologie beeinflußte Psychiater betonen, daß ,,networks of meaning pervade the illness experience and that this influences the course of the disease through complex feedback loops." 1 Aus diesem Grund müssen sowohl Ärzte als auch Sozialwissenschaftler dem persönlichen Erleben derer, die ,,Kranksein" erfahren, sowie dem der behandelnden Personen größere Bedeutung beimessen. Eine der am einfachsten zugänglichen Informationsquellen ist hier die Krankengeschichte. Geschichte und Ethnographie berichten über die Erzählungen von Kranken. Die Leidenden sprechen über ihre Erfahrungen mit Krankheit, die sie selbst mitteilen, erklären und in Memoiren veröffentlichen. 2 Die medizinische Praxis hat diese Art und Häufigkeit der Berichterstattung nur noch verstärkt. 3 Allein die Einweisung in ein Krankenhaus erfordert normalerweise eine mündliche Darstellung der Krankheit, eine Anamnese. Zudem erfaßt die westliche Medizinwissenschaft Krankheiten als lineare erzählerische Einheit mit einem Beginn (Ausbruch und Ätiologie), einer Handlung (Verlauf) und einem mehr oder weniger vorhersehbaren Ende (Prognose). Somit liefern sowohl Arzt als auch Patient relevante Erzählungen über diese Geschichten und mit ihnen. http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

Der Kalte Krieg im Kopf

Historische Anthropologie , Volume 11 (1) – Dec 1, 2003

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2003 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha.2003.11.1.101
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Abstract

Ein Fall von Schizophrenie und die Geschichte des Selbst in der sowjetischen Besatzungszone von Greg Eghigian Seit geraumer Zeit erkennen Mediziner und Wissenschaftler den Einfluß sozialer Kontexte auf die Beziehung zwischen Patient, Arzt und Krankheit. Insbesondere durch Phänomenologie und soziale Anthropologie beeinflußte Psychiater betonen, daß ,,networks of meaning pervade the illness experience and that this influences the course of the disease through complex feedback loops." 1 Aus diesem Grund müssen sowohl Ärzte als auch Sozialwissenschaftler dem persönlichen Erleben derer, die ,,Kranksein" erfahren, sowie dem der behandelnden Personen größere Bedeutung beimessen. Eine der am einfachsten zugänglichen Informationsquellen ist hier die Krankengeschichte. Geschichte und Ethnographie berichten über die Erzählungen von Kranken. Die Leidenden sprechen über ihre Erfahrungen mit Krankheit, die sie selbst mitteilen, erklären und in Memoiren veröffentlichen. 2 Die medizinische Praxis hat diese Art und Häufigkeit der Berichterstattung nur noch verstärkt. 3 Allein die Einweisung in ein Krankenhaus erfordert normalerweise eine mündliche Darstellung der Krankheit, eine Anamnese. Zudem erfaßt die westliche Medizinwissenschaft Krankheiten als lineare erzählerische Einheit mit einem Beginn (Ausbruch und Ätiologie), einer Handlung (Verlauf) und einem mehr oder weniger vorhersehbaren Ende (Prognose). Somit liefern sowohl Arzt als auch Patient relevante Erzählungen über diese Geschichten und mit ihnen.

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Dec 1, 2003

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