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Der gebildete Offizier. Die Rolle des Militärs in frühneuzeitlichen Sprachkontakten

Der gebildete Offizier. Die Rolle des Militärs in frühneuzeitlichen Sprachkontakten Helmut Glück Der gebildete Offizier. Die Rolle des Militärs in frühneuzeitlichen Sprachkontakten 1 Die Fremdsprache Deutsch und die germanistische Sprachgeschichtsforschung Die innere und die äußere Geschichte des Deutschen sind die Gegenstände der germanistischen Sprachgeschichtsforschung. Diese hat sich immer auch mit den Kontakten des Deutschen zu anderen Sprachen befasst, namentlich mit den Resultaten solcher Kontakte. Das sind die Entlehnungen ins Deutsche auf allen Ebenen des Sprachsystems, im Wortschatz und auch in den Regeln und Normen der Sprachverwendung, etwa in den Konventionen für Anreden und Titulaturen. Der Erwerb von lebenden Fremdsprachen war in den sprachlichen Grenz- und Übergangszonen Europas stets eine Alltäglichkeit, im Inneren geschlossener Sprachgebiete eher eine Ausnahme. Vom Lateinischen als ubiquitärer Fremdsprache, Bildungssprache, Sakralsprache, Verkehrssprache und Verwaltungssprache im christlichen Abendland spreche ich hier nicht. Entlehnungen aus dem Deutschen in andere Sprachen sind Untersuchungsgegenstand der jeweiligen Fremdsprachenphilologie. Für Entlehnungen aus anderen Sprachen ins Französische beispielsweise ist demnach die Romanistik zuständig, für solche ins Schwedische die Nordistik. Selten wurde versucht, beide Prozesse in den Blick zu nehmen: die Entlehnungen ins Deutsche und die Entlehnungen aus dem Deutschen bei einer der Kontaktsprachen. Noch seltener befasst sich die Forschung mit der Frage nach den sozialen Grundlagen solcher Entlehnungen. Diese Grundlagen sind Kontakte http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte de Gruyter

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2016 by the
ISSN
1869-7038
eISSN
1869-7046
DOI
10.1515/jbgsg-2016-0008
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Abstract

Helmut Glück Der gebildete Offizier. Die Rolle des Militärs in frühneuzeitlichen Sprachkontakten 1 Die Fremdsprache Deutsch und die germanistische Sprachgeschichtsforschung Die innere und die äußere Geschichte des Deutschen sind die Gegenstände der germanistischen Sprachgeschichtsforschung. Diese hat sich immer auch mit den Kontakten des Deutschen zu anderen Sprachen befasst, namentlich mit den Resultaten solcher Kontakte. Das sind die Entlehnungen ins Deutsche auf allen Ebenen des Sprachsystems, im Wortschatz und auch in den Regeln und Normen der Sprachverwendung, etwa in den Konventionen für Anreden und Titulaturen. Der Erwerb von lebenden Fremdsprachen war in den sprachlichen Grenz- und Übergangszonen Europas stets eine Alltäglichkeit, im Inneren geschlossener Sprachgebiete eher eine Ausnahme. Vom Lateinischen als ubiquitärer Fremdsprache, Bildungssprache, Sakralsprache, Verkehrssprache und Verwaltungssprache im christlichen Abendland spreche ich hier nicht. Entlehnungen aus dem Deutschen in andere Sprachen sind Untersuchungsgegenstand der jeweiligen Fremdsprachenphilologie. Für Entlehnungen aus anderen Sprachen ins Französische beispielsweise ist demnach die Romanistik zuständig, für solche ins Schwedische die Nordistik. Selten wurde versucht, beide Prozesse in den Blick zu nehmen: die Entlehnungen ins Deutsche und die Entlehnungen aus dem Deutschen bei einer der Kontaktsprachen. Noch seltener befasst sich die Forschung mit der Frage nach den sozialen Grundlagen solcher Entlehnungen. Diese Grundlagen sind Kontakte

Journal

Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichtede Gruyter

Published: Sep 12, 2016

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