Get 20M+ Full-Text Papers For Less Than $1.50/day. Start a 14-Day Trial for You or Your Team.

Learn More →

DAS DEUTSCHE SPÄTMITTELALTER CHARAKTER EINER ZEIT

DAS DEUTSCHE SPÄTMITTELALTER CHARAKTER EINER ZEIT DAS D E U T S C H E SPÄTMITTELALTER C H A R A K T E R E I N E R ZEIT 1 ) VON HERMANN HEIMPEL W E R sich die Aufgabe stellt, das deutsche Spätmittelalter in einer großen Darstellung zu beschreiben, sieht sich in einer merkwürdig bedrängten Lage. Was ist das schon für eine Zeit, diese kleinlichen Jahrhunderte, wo nach den Staufern die ,,Könige aus verschiedenen Häusern" kommen, die ach so schwer zu merken sind, wo die meist wenig lesbaren Darstellungen nur immer wieder feststellen, das Reich zerfalle nun also in die Territorien, und wo das Opfer des Historikers wehrlos die dichte und dickbändige, die schlecht geordnete Reihe von Unglücksfällen betrachtet, die sich dem Anschein nach sinnlos, zwischen den Ulrichen und Friedrichen ereignen, den Vielgeliebten und Siegreichen, den Standhaften und Eisernen. Was für ein Jammer -- dieses Deutschland, dem das unheimlich stetig vorschreitende Frankreich an seinen Grenzen zerrt, das Reich, das ein Kaiser Friedrich III. 27 Jahre lang nicht betritt, den italienischen Humanisten ein prunkvolles Gespött ? Ist es nicht die Raubritterzeit ? Ist es nicht die Zeit einer schwülen Verworfenheit der Kirche, überreif für den Sturmwind der Reformation ? Denn dem Reichsverfall http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Zeitschrift de Gruyter

DAS DEUTSCHE SPÄTMITTELALTER CHARAKTER EINER ZEIT

Historische Zeitschrift , Volume 158 (1) – Dec 1, 1938

Loading next page...
 
/lp/de-gruyter/das-deutsche-sp-tmittelalter-charakter-einer-zeit-xrtgjVMGgN

References

References for this paper are not available at this time. We will be adding them shortly, thank you for your patience.

Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 1938 by the
ISSN
0018-2613
eISSN
2196-680X
DOI
10.1524/hzhz.1938.158.jg.229
Publisher site
See Article on Publisher Site

Abstract

DAS D E U T S C H E SPÄTMITTELALTER C H A R A K T E R E I N E R ZEIT 1 ) VON HERMANN HEIMPEL W E R sich die Aufgabe stellt, das deutsche Spätmittelalter in einer großen Darstellung zu beschreiben, sieht sich in einer merkwürdig bedrängten Lage. Was ist das schon für eine Zeit, diese kleinlichen Jahrhunderte, wo nach den Staufern die ,,Könige aus verschiedenen Häusern" kommen, die ach so schwer zu merken sind, wo die meist wenig lesbaren Darstellungen nur immer wieder feststellen, das Reich zerfalle nun also in die Territorien, und wo das Opfer des Historikers wehrlos die dichte und dickbändige, die schlecht geordnete Reihe von Unglücksfällen betrachtet, die sich dem Anschein nach sinnlos, zwischen den Ulrichen und Friedrichen ereignen, den Vielgeliebten und Siegreichen, den Standhaften und Eisernen. Was für ein Jammer -- dieses Deutschland, dem das unheimlich stetig vorschreitende Frankreich an seinen Grenzen zerrt, das Reich, das ein Kaiser Friedrich III. 27 Jahre lang nicht betritt, den italienischen Humanisten ein prunkvolles Gespött ? Ist es nicht die Raubritterzeit ? Ist es nicht die Zeit einer schwülen Verworfenheit der Kirche, überreif für den Sturmwind der Reformation ? Denn dem Reichsverfall

Journal

Historische Zeitschriftde Gruyter

Published: Dec 1, 1938

There are no references for this article.