Get 20M+ Full-Text Papers For Less Than $1.50/day. Start a 14-Day Trial for You or Your Team.

Learn More →

Das Böse im Netz

Das Böse im Netz Thema: Das Böse Erwägungen zu digitaler Gewalt im Internet Christine Schliesser Überblick Wie ist das »Böse im Netz« in Gestalt digitaler Gewalt zu verstehen? Und welche Auswirkun- gen ergeben sich für unser (digitales) Selbstverständnis einerseits und unser Gesellschaftsver- ständnis andererseits? Diesen Fragen wird unter der Leitperspektive gelingender Kommunika- tion in einer vernetzten Gesellschaft aus theologisch-ethischem Blickwinkel nachgegangen. Dabei werden zentrale Kommunikationsrichtlinien ebenso vorgestellt wie ein an Howard Zehrs Verständnis von transformativer Gerechtigkeit orientierter ganzheitlicher Umgang mit dem Phänomen digitaler Gewalt. 1. Einleitung »[The internet] brings out the worst in every single person«, so Cameron Kasky, Über- lebender des Parkland High School Shootings von 2018. Aufgrund seines öffentlichen Engagements für strengere Waffengesetze in den USA ist der Schüler zur Zielscheibe von Hasskommentaren und Drohungen im Internet geworden, so genannter »Hate Speech«. Kasky und seine Familie wurden mit Beleidigungen und Hass bis hin zu Morddrohungen überzogen, an deren emotionalen und psychischen Folgen er bis heute leidet. Hassrede lässt sich in acht Grade der Verunglimpfung einteilen, die von konträren Äußerungen bis hin zu Agitation und Gewaltaufruf reichen. Dabei unterscheidet sich Hassrede im Netz in ihrer Funktion und Wirkung von analoger Hassrede durch eine Reihe von Spezifika. So verbreitet sich digitale Hassrede ausgesprochen http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Praktische Theologie de Gruyter

Loading next page...
 
/lp/de-gruyter/das-b-se-im-netz-Xr4h6N5422
Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2021 by Gütersloher Verlagshaus
ISSN
0946-3518
eISSN
2198-0462
DOI
10.14315/prth-2021-560205
Publisher site
See Article on Publisher Site

Abstract

Thema: Das Böse Erwägungen zu digitaler Gewalt im Internet Christine Schliesser Überblick Wie ist das »Böse im Netz« in Gestalt digitaler Gewalt zu verstehen? Und welche Auswirkun- gen ergeben sich für unser (digitales) Selbstverständnis einerseits und unser Gesellschaftsver- ständnis andererseits? Diesen Fragen wird unter der Leitperspektive gelingender Kommunika- tion in einer vernetzten Gesellschaft aus theologisch-ethischem Blickwinkel nachgegangen. Dabei werden zentrale Kommunikationsrichtlinien ebenso vorgestellt wie ein an Howard Zehrs Verständnis von transformativer Gerechtigkeit orientierter ganzheitlicher Umgang mit dem Phänomen digitaler Gewalt. 1. Einleitung »[The internet] brings out the worst in every single person«, so Cameron Kasky, Über- lebender des Parkland High School Shootings von 2018. Aufgrund seines öffentlichen Engagements für strengere Waffengesetze in den USA ist der Schüler zur Zielscheibe von Hasskommentaren und Drohungen im Internet geworden, so genannter »Hate Speech«. Kasky und seine Familie wurden mit Beleidigungen und Hass bis hin zu Morddrohungen überzogen, an deren emotionalen und psychischen Folgen er bis heute leidet. Hassrede lässt sich in acht Grade der Verunglimpfung einteilen, die von konträren Äußerungen bis hin zu Agitation und Gewaltaufruf reichen. Dabei unterscheidet sich Hassrede im Netz in ihrer Funktion und Wirkung von analoger Hassrede durch eine Reihe von Spezifika. So verbreitet sich digitale Hassrede ausgesprochen

Journal

Praktische Theologiede Gruyter

Published: May 1, 2021

There are no references for this article.