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ASCHKENAS - Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden 10/2000, H. l GERD SCHWERHOFF Blasphemie zwischen antijüdischem Stigma und kultureller Praxis Zum Vorwurf der Gotteslästerung gegen die Juden in Mittelalter und beginnender Frühneuzeit Ein böses, verdrießliches Gottslesterlich Volck, so nennt Martin Luther die Juden in seiner wüst-polemischen Kampfschrift 'Von den Juden und ihren Lügen1 aus dem Jahr 1543.1 In diesem Werk gehören 'Lästerung1 bzw. lästerlich1 zu den meistgebrauchten Vokabeln. Ein ganzes Kapitel2 widmet der Reformator der Auseinandersetzung mit den 'Lästerungen und Lügen' der Juden über Jesus, Maria und gegen die Christenheit insgesamt: Sie nannten Jesus einen Zauberer, schändeten seinen Namen, indem sie dreimal auf die Erde spieen, hießen ihn ein Hurenkind und Maria eine Hure und fluchten allen Christen. Ihre Lügen, Lästerungen und Flüche seien nur Hinweise auf viel schlimmere Taten, die sie eigentlich gerne verüben würden; hier fehlt nicht der Hinweis auf Beschuldigungen wegen Brunnenvergiftung und Ritualmord, Vorwürfe, deren Wahrheitsgehalt - jedenfalls in dieser Passage - nicht in Frage gestellt wird.3 Auch persönliche Erfahrungen gibt der Reformator zum Besten; so erzählt er von einer Begegnung mit drei Juden, die er freundlich empfing und denen er eine Empfehlung mit auf den Weg gab, nur um nachher zu erfahren,
Aschkenas - Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden – de Gruyter
Published: Jan 1, 2000
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