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Autochthonie, Zugehörigkeit und Exklusion

Autochthonie, Zugehörigkeit und Exklusion Die widersprüchlichen Verflechtungen des Lokalen und Globalen in Afrika und Europa1 von einer der Widersprüche unserer Zeit ist die zunehmende sorge um lokale Zugehörigkeit2 in einer Welt, die vorgibt, globalisiert zu sein. Vorstellungen von Autochthonie (wörtlich das ,,Aus der erde geboren-sein"), die in ganz unterschiedlichen teilen der erde auftauchen, spielen als eine Art ursprüngliche Form der Zugehörigkeit in dieser Hinsicht eine zentrale rolle. Die Kehrseite dieser entwicklung sind radikale exklusionsbestrebungen. Auffallend ist dabei, dass die Betonung lokaler Zugehörigkeit diesen Vorstellungen eine hochgradig emotionale Anziehungskraft verleiht. Beispiele aus verschiedenen teilen des afrikanischen Kontinents, etwa aus der elfenbeinküste, Kamerun oder dem Kongo, um nur die offensichtlichsten zu nennen, dürften hinlänglich bekannt sein. Der einfluss von Autochthonie und der damit einhergehende Hang zu lokaler Zugehörigkeit als vermeintliches gegenstück zu einem intensivierten globalisierungsprozess geht jedoch weit über den afrikanischen Kontinent hinaus. mein interesse an diesem thema wurde durch eine überraschende Beobachtung in den 1990er Jahren geweckt. plötzlich erhielten ähnliche Diskurse über Zugehörigkeit in so unterschiedlichen regionen wie Westafrika und europa einzug in die alltägliche politik, begleitet von aufgeladenen slogans. Die Überraschung war umso größer, weil die Vorstellung von ,,autochthon", die in der politik Kameruns und der elfenbeinküste für soviel Aufruhr sorgte, zur http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

Autochthonie, Zugehörigkeit und Exklusion

Historische Anthropologie , Volume 21 (1) – Apr 1, 2013

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References (2)

Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2013 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha.2013.21.1.85
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Abstract

Die widersprüchlichen Verflechtungen des Lokalen und Globalen in Afrika und Europa1 von einer der Widersprüche unserer Zeit ist die zunehmende sorge um lokale Zugehörigkeit2 in einer Welt, die vorgibt, globalisiert zu sein. Vorstellungen von Autochthonie (wörtlich das ,,Aus der erde geboren-sein"), die in ganz unterschiedlichen teilen der erde auftauchen, spielen als eine Art ursprüngliche Form der Zugehörigkeit in dieser Hinsicht eine zentrale rolle. Die Kehrseite dieser entwicklung sind radikale exklusionsbestrebungen. Auffallend ist dabei, dass die Betonung lokaler Zugehörigkeit diesen Vorstellungen eine hochgradig emotionale Anziehungskraft verleiht. Beispiele aus verschiedenen teilen des afrikanischen Kontinents, etwa aus der elfenbeinküste, Kamerun oder dem Kongo, um nur die offensichtlichsten zu nennen, dürften hinlänglich bekannt sein. Der einfluss von Autochthonie und der damit einhergehende Hang zu lokaler Zugehörigkeit als vermeintliches gegenstück zu einem intensivierten globalisierungsprozess geht jedoch weit über den afrikanischen Kontinent hinaus. mein interesse an diesem thema wurde durch eine überraschende Beobachtung in den 1990er Jahren geweckt. plötzlich erhielten ähnliche Diskurse über Zugehörigkeit in so unterschiedlichen regionen wie Westafrika und europa einzug in die alltägliche politik, begleitet von aufgeladenen slogans. Die Überraschung war umso größer, weil die Vorstellung von ,,autochthon", die in der politik Kameruns und der elfenbeinküste für soviel Aufruhr sorgte, zur

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Apr 1, 2013

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