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Auf der Suche nach Ehre und Scham

Auf der Suche nach Ehre und Scham Europa, sein mediterraner Raum und die Mittelmeeranthropologie von 1. Der Streit um imaginäre Grenzen Die sozial-und kulturwissenschaftlichen Auseinandersetzungen um den Verlauf und die Begründung von Grenzen, die Problemfelder und Forschungseinheiten für Geschichte und Gegenwart Europas herstellen sollen, sind voll im Gange. Eine 1997 im Internet geführte Kontroverse zwischen Mitgliedern der ,,Society for the Anthropology of Europe" entzündete sich an der harmlosen Frage nach der Gestaltung eines Filmführers für Lehrzwecke. Die Frage, ob die Türkei in dieses Projekt einzubeziehen sei, spaltete jedoch die Diskussionsteilnehmer/innen. Die Auffassung, ,,Europe is Europe and Morocco and Turkey are not Europe ...", widersprach jener, die den Einfluss des Islam auf die europäische Kultur hervorhob, den wissenschaftlichen Wert wasserdichter Grenzen in Frage stellte und sich überschneidende Kulturräume als Kern der Forschung betrachtete. Statt Grenzziehungen, Einund Ausschließungen zu produzieren, sollten - so die Argumentation - die gegenseitigen Einflüsse erforscht werden. 1 Diese Kontroverse wurde von ,,mediterranen Anthropologen" einerseits und ,,europäischen Anthropologen" andererseits, den Verfechtern ,wasserdichter' Grenzen getragen. Letztere befanden sich, so ein Teilnehmer der Diskussion im Internet, im Aufwind. Die mediterranen hingegen verlören an Terrain. Vier Jahre später sollte sich das neue Unbehagen über alte Grenzen erneut artikulieren, an demselben Ort, in einer Internetdebatte der ,,Society http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

Auf der Suche nach Ehre und Scham

Historische Anthropologie , Volume 10 (2) – Dec 1, 2002

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2002 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha.2002.10.2.206
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Abstract

Europa, sein mediterraner Raum und die Mittelmeeranthropologie von 1. Der Streit um imaginäre Grenzen Die sozial-und kulturwissenschaftlichen Auseinandersetzungen um den Verlauf und die Begründung von Grenzen, die Problemfelder und Forschungseinheiten für Geschichte und Gegenwart Europas herstellen sollen, sind voll im Gange. Eine 1997 im Internet geführte Kontroverse zwischen Mitgliedern der ,,Society for the Anthropology of Europe" entzündete sich an der harmlosen Frage nach der Gestaltung eines Filmführers für Lehrzwecke. Die Frage, ob die Türkei in dieses Projekt einzubeziehen sei, spaltete jedoch die Diskussionsteilnehmer/innen. Die Auffassung, ,,Europe is Europe and Morocco and Turkey are not Europe ...", widersprach jener, die den Einfluss des Islam auf die europäische Kultur hervorhob, den wissenschaftlichen Wert wasserdichter Grenzen in Frage stellte und sich überschneidende Kulturräume als Kern der Forschung betrachtete. Statt Grenzziehungen, Einund Ausschließungen zu produzieren, sollten - so die Argumentation - die gegenseitigen Einflüsse erforscht werden. 1 Diese Kontroverse wurde von ,,mediterranen Anthropologen" einerseits und ,,europäischen Anthropologen" andererseits, den Verfechtern ,wasserdichter' Grenzen getragen. Letztere befanden sich, so ein Teilnehmer der Diskussion im Internet, im Aufwind. Die mediterranen hingegen verlören an Terrain. Vier Jahre später sollte sich das neue Unbehagen über alte Grenzen erneut artikulieren, an demselben Ort, in einer Internetdebatte der ,,Society

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Dec 1, 2002

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