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Andreas Praher, Österreichs Skisport im Nationalsozialismus. Anpassung – Verfolgung – Kollaboration. Berlin/Boston, De Gruyter 2021

Andreas Praher, Österreichs Skisport im Nationalsozialismus. Anpassung – Verfolgung –... Betrachtet man über die vergangenen etwa 120 Jahre die – nicht zuletzt mediale – Präsenz von Sportereignissen und berücksichtigt man die Bedeutungen von Normen des Sports und seiner Stars in der Alltagskultur, so ist Andreas Prahers Plädoyer für einen Ausbau der Sportgeschichte vollinhaltlich zu unterstützen: Als historische Gesellschaftsanalyse kann sie Erkenntnisse liefern, die den Raum des Sports weit übersteigen. Was die Sportgeschichtsschreibung für das Verständnis politischer, ökonomischer und im weitesten Sinn kultureller Strukturen und Diskurse leisten kann, das demonstriert Andreas Praher paradigmatisch anhand seiner Untersuchung des österreichischen Skisports in der NS-Ära. Die Erforschung des Sports in den Jahren 1938 bis 1945 hat in Österreich, analog zu Deutschland, den Weg über die Analyse der Sportpolitik hin zur Untersuchung von Sport-„Kulturen“ genommen, was (zu lange) zu einer Fokussierung auf Wien und den Fußballsport geführt hat. Nun hat Andreas Praher – nach einigen Detailstudien – endlich eine umfassende Darstellung des (damals noch nicht streng getrennten) alpinen und nordischen Skisports vorgelegt. Betrachtet man die enorme ökonomische, alltagskulturelle und identitätspolitische Rolle des Skisports in Österreich, war eine solche Aufarbeitung geradezu überfällig. In zwei zentralen Kapiteln zeichnet Praher einerseits die Eingliederung des österreichischen Skisports in den NS-Sportbetrieb und andererseits das Sportgeschehen während der Kriegsjahre nach. http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Zeitschrift de Gruyter

Andreas Praher, Österreichs Skisport im Nationalsozialismus. Anpassung – Verfolgung – Kollaboration. Berlin/Boston, De Gruyter 2021

Marschik, Matthias
Historische Zeitschrift , Volume 316 (3): 2 – Jun 1, 2023
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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2023 by Walter de Gruyter, Berlin/Boston
ISSN
2196-680X
eISSN
2196-680X
DOI
10.1515/hzhz-2023-1191
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Abstract

Betrachtet man über die vergangenen etwa 120 Jahre die – nicht zuletzt mediale – Präsenz von Sportereignissen und berücksichtigt man die Bedeutungen von Normen des Sports und seiner Stars in der Alltagskultur, so ist Andreas Prahers Plädoyer für einen Ausbau der Sportgeschichte vollinhaltlich zu unterstützen: Als historische Gesellschaftsanalyse kann sie Erkenntnisse liefern, die den Raum des Sports weit übersteigen. Was die Sportgeschichtsschreibung für das Verständnis politischer, ökonomischer und im weitesten Sinn kultureller Strukturen und Diskurse leisten kann, das demonstriert Andreas Praher paradigmatisch anhand seiner Untersuchung des österreichischen Skisports in der NS-Ära. Die Erforschung des Sports in den Jahren 1938 bis 1945 hat in Österreich, analog zu Deutschland, den Weg über die Analyse der Sportpolitik hin zur Untersuchung von Sport-„Kulturen“ genommen, was (zu lange) zu einer Fokussierung auf Wien und den Fußballsport geführt hat. Nun hat Andreas Praher – nach einigen Detailstudien – endlich eine umfassende Darstellung des (damals noch nicht streng getrennten) alpinen und nordischen Skisports vorgelegt. Betrachtet man die enorme ökonomische, alltagskulturelle und identitätspolitische Rolle des Skisports in Österreich, war eine solche Aufarbeitung geradezu überfällig. In zwei zentralen Kapiteln zeichnet Praher einerseits die Eingliederung des österreichischen Skisports in den NS-Sportbetrieb und andererseits das Sportgeschehen während der Kriegsjahre nach.

Journal

Historische Zeitschrift – de Gruyter

Published: Jun 1, 2023

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