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Ananas und Kanonen. Zur materiellen Kultur globaler Kriege im 18. Jahrhundert

Ananas und Kanonen. Zur materiellen Kultur globaler Kriege im 18. Jahrhundert Ananas und Kanonen Zur materiellen Kultur globaler Kriege im 18. Jahrhundert von Marian Füssel und Sven Petersen ,,Vele e cannoni" ­ ,,segel und Kanonen" lautet der titel einer einflussreichen studie zur geschichte der frühneuzeitlichen europäischen expansion.1 er verweist metaphorisch auf den engen Zusammenhang zwischen materieller Kultur und einer globalen Verflechtung der Kriegführung. Die materielle Kultur ist nicht als bloßer ,spiegel` anderer sozialer, politischer, religiöser, ökonomischer und militärischer Zusammenhänge zu interpretieren, sondern als Medium, in dem sich Beziehungen und Bedeutungen materialisierten und herstellten.2 Anhand des österreichischen erbfolgekriegs (1740­1748) und des siebenjährigen Krieges (1756­1763) wird im Folgenden exemplarisch gefragt, welche Bedeutungen Dinge erzeugten, welche Bedeutungen den Dingen zugeschrieben wurden, welche Handlungen sie ermöglichten oder begrenzten und welchen erinnerungswert die Dinge für unser heutiges Bild dieser Kriege besitzen.3 Die erforschung von materieller Kultur im Kontext der Militärgeschichte ist allerdings gleich in mehrfacher Hinsicht erschwert bzw. belastet.4 so verkörpert auf der einen seite die materialzugewandte heeres- und kostümkundliche sparte der Militärhistoriographie einen ­ oft als ,Knopfologie` belächelten ­ extrem traditionellen 1 Carlo M. Cipolla, segel und Kanonen. Die europäische expansion zur see, Berlin 1999 [ital. orig. 1983], vgl. als Überblick zum globalen Kontext der Kriegführung Jeremy Black, european Warfare in a global http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

Ananas und Kanonen. Zur materiellen Kultur globaler Kriege im 18. Jahrhundert

Historische Anthropologie , Volume 23 (3) – Dec 1, 2015

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2015 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha-2015-0305
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Abstract

Ananas und Kanonen Zur materiellen Kultur globaler Kriege im 18. Jahrhundert von Marian Füssel und Sven Petersen ,,Vele e cannoni" ­ ,,segel und Kanonen" lautet der titel einer einflussreichen studie zur geschichte der frühneuzeitlichen europäischen expansion.1 er verweist metaphorisch auf den engen Zusammenhang zwischen materieller Kultur und einer globalen Verflechtung der Kriegführung. Die materielle Kultur ist nicht als bloßer ,spiegel` anderer sozialer, politischer, religiöser, ökonomischer und militärischer Zusammenhänge zu interpretieren, sondern als Medium, in dem sich Beziehungen und Bedeutungen materialisierten und herstellten.2 Anhand des österreichischen erbfolgekriegs (1740­1748) und des siebenjährigen Krieges (1756­1763) wird im Folgenden exemplarisch gefragt, welche Bedeutungen Dinge erzeugten, welche Bedeutungen den Dingen zugeschrieben wurden, welche Handlungen sie ermöglichten oder begrenzten und welchen erinnerungswert die Dinge für unser heutiges Bild dieser Kriege besitzen.3 Die erforschung von materieller Kultur im Kontext der Militärgeschichte ist allerdings gleich in mehrfacher Hinsicht erschwert bzw. belastet.4 so verkörpert auf der einen seite die materialzugewandte heeres- und kostümkundliche sparte der Militärhistoriographie einen ­ oft als ,Knopfologie` belächelten ­ extrem traditionellen 1 Carlo M. Cipolla, segel und Kanonen. Die europäische expansion zur see, Berlin 1999 [ital. orig. 1983], vgl. als Überblick zum globalen Kontext der Kriegführung Jeremy Black, european Warfare in a global

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Dec 1, 2015

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